Ivanova ist ein Energiebündel. Furchtlos.
Obwohl sie das Deutsche anfangs noch nicht so beherrschte wie heute, ging sie offen auf andere zur. Wer nicht fragt, bekommt keine Antwort. In zwei Jahren lernte sie die neue Sprache.
Den bulgarischen Akzent hat sie behalten, am schwäbischen Dialekt arbeitet sie noch. Bei Wörwag hört sie ihn jeden Tag. Im Einkauf der Firma absolvierte sie zunächst ein Praktikum, danach vertrat sie eine Kollegin während der Elternzeit.
Daraus wurde 2013 eine Festanstellung. „Jeder Tag war eine Bewährungsprobe. Aber die Kollegen haben mir sehr geholfen“, blickt Ivanova zurück. Zudem bezahlte ihr die Firma einen weiteren Sprachkurs.
Inzwischen ist sie verhandlungssicher. Hart, wenn es um den Preis geht, aber mit feinem Gespür für den Markt, die Konkurrenz, die Verfügbarkeit der Produkte und Leistungen.
„Es gibt zwischen dem Lieferanten und Wörwag ein gemeinsames Interesse. Diesen Punkt gilt es zu finden.“
Dazu müsse man mit dem Verhandlungspartner fair umgehen und den richtigen Ton treffen. Ivanova betreut im Einkauf unter anderem das Gebiet Ersatzteile und den Laborbedarf.
Darüber hinaus ist sie zuständig für IT-Lösungen im Einkauf und arbeitet daher eng mit den dortigen Kollegen zusammen. In den letzten beiden Jahren kümmerte sie sich um die Integration der Bestellanforderung (Banf) in das Navision-System.
„Bei Banf denken im Haus sicher viele an mich“, scherzt sie. „Zumal ich oft die Banf-Hotline bin.“ Ihr aktuelles Projekt: Aufsetzen eines neuen Workflows für die Rohstoff-Artikelerfassung. Eine neue Aufgabe, auf die sie sich freut.
Nur ein Problem hat Ivanova noch nicht gelöst. Seit einem Jahr versucht sie sich bisher vergeblich an einem Überkopfaufschlag beim Tennis. Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Service sitzt.
Text: Michael Thiem
Fotos: Rainer Czarnetzki