„World-White“

White City heißt der Norden des Londoner Stadtteils Shepherd’s Bush. Vor 1908 landwirtschaftlich genutzt, diente das Areal bis zum Ersten Weltkrieg als Messegelände. Seinen Namen verdankt das Viertel den weiß verkleideten oder getünchten Messepavillons. Aber die sind längst Geschichte.

Seit 1963 gilt beim traditionellen Tennisturnier in Wimbledon die 90-Prozent-Weiß-Regel: Die Spielerinnen und Spieler müssen in fast vollständig weißer Kleidung antreten. Eine Vorschrift, die es bei keinem anderen Turnier der Welt gibt.

Weiß, so weit das Auge reicht. Das Naturschutzgebiet „White Sands National Monument“ im US-Bundesstaat New Mexico umfasst die Südhälfte der größten Gipswüste der Welt. Auf siebenhundert Quadratkilometern haben sich dort 4,5 Milliarden Tonnen Gipssand zu schneeweißen Dünen aufgetürmt.

Das Städtchen mit 2245 Einwohnern im US-Bundesstaat New York wurde durch Steven Spielbergs Horrorfilm Der weiße Hai von 1975 weltbekannt. Dabei liegt es rund vierhundert Kilometer Luftlinie vom Meer entfernt. Das im Film gezeigte „Amity Island“ gibt es nicht. 

Der Name Rum, Rhum (französisch) oder Ron (spanisch) für ein alkoholisches Getränk ist seit Mitte des 17. Jahrhunderts belegt. Erstmals soll der Gouverneur von Jamaika das Wort am 8. Juli 1661 in einem Erlass verwendet haben. Etwa seit dieser Zeit erhielten Angehörige der Royal Navy täglich eine Ration. Weißer Rum, der eigentlich farblos ist, lagert zur Reife mindestens drei Monate in Edelstahlfässern.

Selbst hinter dem Horizont ist es noch weiß: Der mit 10 582 Quadratkilometern weltgrößte Salzsee Salar de Uyuni liegt am Fuß der Anden auf einer Höhe von 3650 Metern. Hier lagern geschätzte zehn Milliarden Tonnen Salz. Pro Jahr werden 25 000 davon abgebaut.

Snøhvit oder Schneewittchen ist nicht nur ein Märchen der Brüder Grimm, sondern auch der Name eines Erdgasfeldes in der Barentssee. Entdeckt 1984, liegt es etwa 140 Kilometer nordwestlich von Hammerfest auf dem norwegischen Kontinentalsockel.

In Deutschland werden allein im Bundesland Bayern pro Jahr fast neun Millionen Hektoliter Weizenbier gebraut. Während nach heutigem Sprachgebrauch alle Weißbiere Weizen enthalten, sind keineswegs alle Weizenbiere weiß. Ursprünglich diente der Begriff Weißbier allein der Farbdifferenzierung gegenüber Braun-, Rot- und Schwarzbier.

Vor einem halben Jahrtausend schlug der Renaissancekünstler Michelangelo aus einem Block Carrara-Marmor ein Werk für die Ewigkeit: den 5,20 Meter hohen David. Die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte entstand und steht noch in Florenz. Carrara-Marmor wird seit Ende der Römischen Republik abgebaut und heute unter gut fünfzig Handelsnamen vermarktet. Nicht alle Sorten sind weiß.

Jeweils am 14. März feiert Japan den Weißen Tag. Ausgedacht hat ihn sich 1977 ein geschäftstüchtiger Konditor. Männer sollen sich an diesem Tag für Geschenke bedanken, die sie einen Monat zuvor am Valentinstag erhalten haben – mit (weißer) Schokolade, sonstigen Zuckerwaren oder anderen kleinen Geschenken.

Insgesamt drei- bis fünftausend Tiger gibt es noch in freier Wildbahn. Auf zehntausend kommt theoretisch ein weißer. In Gefangenschaft leben etwa 250 davon. Alle stammen von einem Männchen ab, das 1951 im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh gefangen wurde. Der letzte wilde Weiße Tiger starb 1958 durch Menschenhand.

Der eingedeutschte Name des mit 5895 Metern höchsten Bergs Afrika stammt von „kilima njaro“, was auf Swahili soviel heißt wie Weißer Berg. Seine Eiskappe ist seit 1880 auf ein Zehntel ihrer damaligen Fläche geschrumpft. In zehn Jahren könnte der Kilimandscharo eisfrei sein.