Wörwag Lafayette: Bob Malady betreut die Produktion der Hydrobasislacke. Auf dem Bike gibt er Gas. Family Affair

Family Affair

Wörwag steuert in den USA auf Wachstumskurs. Treibende Kräfte sind deutsche Technik und Spitzenqualität. Dabei kommt es aber nicht nur auf die Rezepte an, sondern auch auf die Menschen dahinter. Der „American Way of Worwag“ zeigt: Wissenstransfer hat viele Gesichter.

Auf der Veranda am Eingang des kleinen Einfamilienhauses in der Central Street genießt Angela Tschierswitz die letzten Sonnenstrahlen. Seit Anfang 2013 arbeitet sie zusammen mit ihrem Partner Alexander von Au bei Wörwag in Lafayette. Seither leben die beiden ihren ganz persönlichen American Dream. Tag für Tag. Im Bundesstaat Indiana im Mittleren Westen der USA – mitten im Nirgendwo. Beim Blick aus dem Schaukelstuhl auf die Straße erscheint die beschauliche Wohngegend wie die Kulisse einer amerikanischen Fernsehserie.

Gepflegte Vorgärten, bunte Holzfassaden, an vielen Eingängen flattern die Stars & Stripes, in den Auffahrten parken Pickups. Wenn sich der Betrachter nicht mehr an die Waltons erinnert, fällt ihm vielleicht die „Wisteria Lane“ ein. Dort sind die Desperate Housewives zu Hause. Die Szenerie ist so typisch amerikanisch, dass sie fast kitschig wirkt. Für Tschierswitz und von Au ist die Beschaulichkeit Alltag. Sie haben es sich hier gemütlich gemacht. Von Au holt zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank. Feierabend. Die Holzdielen im Wohnzimmer knarzen. Im Boden sind Auslassschlitze für die Klimaanlage.

Wörwag Lafayette: Angela Tschierswitz und Alexander von Au helfen beim Wissenstransfer in die USA.

Sweet Home: Angela Tschierswitz und Alexander von Au helfen beim Wissenstransfer in die USA.

„Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Deutschland klappt hervorragend. Ich habe mich in den USA nie alleingelassen gefühlt.“ Angela Tschierswitz

Im Winter war die Luft im 1918 gebauten Haus staubtrocken. Wie so oft erwies sich auch hier guter Rat als billig: Ein Glas Gewürzgurken vom deutschen Discounter um die Ecke enthielt die Lösung. Die mit Wasser gefüllten Gläser halfen, das Raumklima entscheidend zu verbessern. „Deutsches Engineering und Knowhow im Privatbereich“, schmunzelt von Au. Cheers!

Auch im Werk Lafayette ist Sachverstand aus Deutschland angesagt. Nicht improvisiert, sondern nach Plan. Der Wissenstransfer ins Ausland ist für das Unternehmen aus Stuttgart der Schlüssel zum Erfolg. Mike Grandy, President Worwag Coatings LLC: „Wir haben starke Produkte. Das ist ein Vorteil. Aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, zumal wir gegen die größten Lackhersteller der Welt antreten.“ Technische Innovation, Expansionspläne, Prozessoptimierung und intensive Kundenbetreuung sollen helfen, das wichtigste Ziel auch in den USA zu erreichen: dieselbe hohe Qualität weltweit. Die Entsendung Tschierswitz’ und von Aus dient dazu, die langjährige Erfahrung der beiden auch bei Wörwag in den USA zu verankern.

Für die Fahrt zur Arbeit brauchen Tschierswitz und von Au knapp fünf Minuten. Aus der Central Street bis zur Kreuzung 16th Street, links abbiegen, dann rechts in die Kossuth Street, insgesamt zweieinhalb Kilometer. Wörwag gehört die Hausnummer 3420. Die Gebäude sind von der Straße 200 Meter nach hinten versetzt.

Tschierswitz’ Schreibtisch steht neben dem Eingang zum Entwicklungslabor. Oft zieht sie selbst den Kittel über, wiegt Lacke ein, hilft in der Qualitätsprüfung oder der Produktionsplanung. Sie leitet die Arbeitsgruppe Basislack, „packe aber überall an,wo es nötig ist“. Dasselbe gilt für von Au, der zunächst für Akustik- und Haptiklacke zuständig war. Jetzt kümmert er sich im Labor um das Thema Grundierungen, die Mischbank sowie Basislacke.

Die US-Tochter in Lafayette gehört seit 2000 offiziell zu Wörwag. Der Standort liegt strategisch günstig. Das BMW-Werk in Spartanburg und der Mercedes-Standort Tuscaloosa sind mit dem Auto jeweils an einem Tag zu erreichen. Ebenso die eigentlichen Abnehmer Decostar (Carrollton), Plastic Omnium (Anderson) und Rehau (Cullman) – allesamt Lackierbetriebe, die für die großen europäischen Automobilbauer arbeiten.

Kurzer Dienstweg

Chris Rottler kennt die 800 Kilometer lange Strecke zu Rehau auf der Interstate 65 Richtung Süden fast schon im Schlaf. Der Key-Account-Manager ist jede Woche mehrere Tage beim Kunden. „Wir stehen in der Anlaufphase der Serienproduktion für die C-Klasse von Mercedes. Bis Jahresende muss alles perfekt sein“, verrät Rottler. Gefordert sind nicht nur höchste Qualität, sondern auch modernste Technik – weg von organisch gelösten Farben hin zu umweltschonenden Hydrobasislacken.In den USA gehört Wörwag damit zu den Vorreitern. Das Unternehmen unterstützt die Kunden bei der Umstellung. Dazu arbeiten US-Kollegen wie Rottler eng mit der Zentrale in Stuttgart zusammen.

Wörwag Lafayette: Chris Rottler ist als Kundenberater für Rehau zuständig – und fast jede Woche dort. ©Laurent Burst

On Tour: Chris Rottler ist als Kundenberater für Rehau zuständig – und fast jede Woche dort.

„Bis Jahresende muss alles perfekt sein.“ Chris Rottler

Auch Tschierswitz ist es wichtig, durch Rottler das Ohr am Kunden zu haben. Von ihm hat sie Farbtontafeln erhalten, die beim Kunden lackiert wurden. Die Muster sind in drei gelbe Boxen sortiert. Tschierswitz schaut sich jedes Lackierergebnis an.

Nach Temperaturwechsel- und Dampfstrahltest wertet sie die Ergebnisse sorgfältig aus. Dafür arbeitet sie intensiv mit Sabine Ansorge im Stuttgarter Kombinatoriklabor zusammen. Die Kollegen sollen dort eine Qualitätsstatistik errechnen. Einige Teile werden zum Vergleich der Befunde sogar über den Atlantik geschickt.

Zusammenarbeit ohne Grenzen, unbürokratisch und auf kurzem Dienstweg, auch wenn die Luftlinie zwischen Lafayette und Zuffenhausen gut 7 000 Kilometer misst. Schließlich handelt es sich um eine Familienangelegenheit. Und die Familie hält zusammen.

Was durch enge Kooperation möglich ist, zeigt sich auch an anderer Stelle. Beispielsweise am „LabPainter“, einem in Lafayette installierten Simulator des Lackiervorgangs in der Serienproduktion, der via Internet auch in Deutschland zur Verfügung steht. Kollegen beider Standorte können damit neue Rezepturen gemeinsam anpassen und verfeinern. In der Kundenberatung sind die deutschen Kollegen Georg Bussmann und Sigurd Tetz vom International Technology Management (ITM) ebenso wichtige Gesprächspartner wie Geschäftsführer Dr. Peter Moritz.

„Wir sprechen nicht von Wörwag USA oder Wörwag Deutschland. Wir sprechen von uns. Wir gehören alle zu Wörwag und stellen uns unseren Aufgaben gemeinsam.“ Mike Grandy, President Worwag Coatings LLC

Das interne Netzwerk findet Tschierswitz äußerst hilfreich. Alle zwei Wochen ist sie mit Entwicklungsleiter Jürgen Ortmeier zur Telefonkonferenz verabredet. Zu jedem Thema kennt sie den Ansprechpartner in Deutschland. Ansorge zum Beispiel kennt sich mit Hydrobasislacken aus, Dr. Giannoula Avgenaki mit dem integrierten Lackierprozess. „Die Zusammenarbeit klappt hervorragend“, so Tschierswitz. „Ich habe mich hier noch nie alleingelassen gefühlt.“

Überdies fliegt sie alle drei Monate nach Stuttgart. Vieles läuft im Arbeitsalltag allerdings per E-Mail. Oft liegen die Antworten auf schriftliche Fragen schon am nächsten Morgen im digitalen Postfach. Die Zeitverschiebung erweist sich hier als Helfer.

Eine wichtige Instanz im Werk Lafayette ist auch Barbara Peterson. Ihr Büro liegt gleich nach dem Eingang links. Bei der technischen Direktorin laufen viele Fäden zusammen. Sie ist zuständig für die Qualität aller Produkte, für Rohstoffe, Kundenkontakte und Wissenstransfer. Wörwag zuliebe zog die zweifache Mutter vor drei Jahren von Chicago nach Lafayette. Ihr Mann arbeitet ebenfalls in der Firma, als Farbentwickler. A family affair – auch im Kleinen.

Ein enger Austausch mit Deutschland ist für die studierte Biologin das A und O. Dazu gehören regelmäßige Besuche in Stuttgart. „Die Formel auf dem Papier reicht nicht. Knowhow ist mehr“, meint sie und denkt dabei an die Menschen dahinter. „Die sind wichtig. Wir brauchen ein Netzwerk, brauchen Kollegen, die über Standorte hinweg zusammenwirken.“ Sich mit den deutschen Experten auszutauschen, sei zudem spannend. Denn deren Erfahrung helfe bei der täglichen Arbeit. „In den USA müssen wir uns großen Herausforderungen stellen. Deshalb entwickeln wir unsere Produkte ständig weiter.“

Wörwag steuert in den USA gerade auf Wachstumskurs. Obwohl es sich um einen satten Markt handelt, eröffnen sich in Nordamerika viele Möglichkeiten. Die europäischen Autohersteller verlagern die Produktion zunehmend in die USA oder nach Mexiko. Und die Nachfrage nach Produkten von Wörwag zieht mit. Beim Rundgang wird deutlich, wie sich das Werk darauf vorbereitet. Um das erwartete Volumen zu stemmen, hat Lafayette kräftig investiert, vor allem in Maschinen und Infrastruktur. So wurden dieses Jahr mehrere Zehn-Tonnen-Edelstahl-Mischbehälter aufgestellt. Hinzu kommt eine neue Perlmühle mit Hochgeschwindigkeitsrührwerk. Neu ist auch das Kühlsystem der Mühle, außerdem wurde die Stromversorgung des Werks modernisiert.

Schulung durch deutsche Kollegen

„Wir stellen uns auf deutlich größere Mengen ein“, bestätigt Grandy. Der President läuft hinter dem Werk über eine Wiese und zeigt, wie groß das Firmengelände von Worwag Coatings LLC ist. Platz zur Expansion gibt es noch reichlich. Schon bald könnte hier eine weitere Lagerhalle stehen. Die Pläne dazu hängen im Besprechungszimmer. Voller Optimismus blickt auch Peterson nach vorn: „Da wir modernste Technik einsetzen, können wir auf neue Geschäftsfelder vorstoßen.“ Dazu gehört der integrierte Lackierprozess IPP (siehe Infokasten). Peterson: „Wir bieten Basis- und Klarlack für Kunststoffteile aus einer Hand. Dies könnte sich bei unserer Expansion als Trumpf erweisen.“

Was Wachstum bedeutet, weiß auch Bob Malady. Seit insgesamt 27 Jahren arbeitet er bei Wörwag beziehungsweise der Vorgängerfirma Egyptian Lacquer. Malady betreut die Herstellung der Hydrobasislacke.

„Das ist nicht schwerer als die Produktion organisch gelöster Farben“, findet der leidenschaftliche Biker. „Allerdings muss man die Prozesse kennen und Schritt für Schritt einhalten, genau nach Rezept.“ Aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs sei es wichtig gewesen, dass deutsche Kollegen Produktionskräfte wie ihn intensiv geschult hätten. „Auch das Material muss man gründlich prüfen. Eine einzige ungeeignete Zutat kann die gesamte Mischung verderben“, betont Malady.

Gerade nimmt er ein neues Rührgerät in Betrieb. Der Behälter mit dem Hydrobasislack ist ebenfalls neu. 2 660 Liter passen hinein. Größere Gefäße dieser Art besitzt Wörwag in den USA noch nicht. Heute steht Palladiumsilber auf dem Plan. Malady stellt die Zeit ein und wirft den Mischer an. Alles läuft rund.

Kurz nach elf herrscht in der Kantine bereits Hochbetrieb. Die Kollegen aus der Produktion haben Kohldampf. Manche fangen vor sechs Uhr morgens an. Zwischen halb drei und halb vier ist Feierabend, weil nachmittags oft die Luftfeuchte so hoch wird, dass sie die Lackherstellung stört. Vor wenigen Wochen wurde ein Labor zum Aufenthaltsraum umgebaut. Die Kollegen sitzen an zwei großen ovalen Tischen. Die mitgebrachten Snacks reichen vom Sandwich mit Chips über Wurst und Nudelsalat bis zu Pizza oder Spaghetti vom Vorabend. In der Küchenzeile stehen vier Mikrowellen, in der Ecke zwei Kaugummiautomaten. Aus seiner Dienstzeit beim Militär in Korea hat Malady Ölbilder mitgebracht und aufgehängt. Er mischt auch die Limonade, die alle kostenlos aus einem Plastikfass zapfen dürfen.

Wörwag Lafayette: Im Labor passt Stephen Love Primer an – zur Grundierung schwerer Land- und Baumaschinen.

Power: Im Labor passt Stephen Love Primer an – zur Grundierung schwerer Land- und Baumaschinen

„Ich kenne kein anderes Unternehmen in den USA, bei dem die Tür des Chefs immer offen steht und ich dort auch willkommen bin.“ Stephen Love

Nach zweieinhalb Jahren kehren Tschierswitz und von Au voraussichtlich im Winter 2015 nach Stuttgart zurück. Mit viel Erfahrung in die USA gekommen, nehmen beide noch mehr Wissen nach Hause mit.

„Auch wir haben von den Kollegen gelernt. Ideen aus den eigenen Reihen sind stets erwünscht, schließlich wollen wir Prozesse und Produkte kontinuierlich verbessern“, bestätigt von Au.

Die Entscheidung, diese Chance wahrzunehmen, haben die beiden nie bereut. „Dass uns Wörwag gleichzeitig hier arbeiten ließ, hat die Eingewöhnung sehr erleichtert“, freut sich von Au. Dennoch sei es nicht immer einfach gewesen. „Hier wird vieles lockerer genommen. Oft haben wir gehört: Warum macht ihr das so kompliziert?“, berichtet Tschierswitz. „Vieles kann man nicht eins zu eins aus Deutschland übernehmen. Rührorgane oder Perlmühlen sehen hier teils anders aus. Man muss die Rezepte der hiesigen Produktionsweise anpassen. Manchmal heißt das dann doch, einen Rohstoff oder Prozess zu modifizieren.“

Wörwag Lafayette: Jason Johnson arbeitet gern bei Wörwag. Er betreut in Lafayette die Perlmühlen. ©Laurent Burst

Good Morning, America: Jason Johnson arbeitet gern bei Wörwag. Er betreut in Lafayette die Perlmühlen.

Bleibender Eindruck

Neben der beruflichen Erfahrung verbinden Tschierswitz und von Au mit Lafayette viele private Erlebnisse. Nach einer Sturmwarnung verbrachten sie die halbe Nacht im Keller, im Winter bibberten sie wegen eines Stromausfalls tagelang ohne Heizung bei elf Grad. Ausflüge nach Chicago, zum Basketball und zu Konzerten nach Indianapolis, Urlaubsreisen an die Westküste und nach Alaska bleiben unvergessen. Ebenso ihr Auftritt in Lederhosen auf dem „German Fest“ in Lafayette sowie die Kneipenbesuche im „Checkerboard“, einer Sportsbar keine fünf Minuten Gehweg von ihrem Haus entfernt.

Letzten März haben sie mit Kollegen auf der Veranda gegrillt und Glühwein gekocht. Auch Kevin Goad aus der Produktentwicklung und seine Frau machten mit. Die beiden Paare haben sich angefreundet. Den eisigen Temperaturen zum Trotz feierten sie so ausgiebig, dass danach die Holzdecke schwarz war vor Ruß und frisch gestrichen werden musste. Wenn Tschierswitz und von Au in einigen Monaten die Koffer packen, sind die Spuren des Grillfests längst verschwunden. Im Vorgarten steht dann das Schild For Rent. Von den Spuren, die sie durch ihre Arbeit hinterlassen haben, wird „Worwag Coatings“ aber noch lange profitieren.

Wörwag Lafayette: Als Technische Direktorin spielt Barbara Peterson eine Hauptrolle.

American Business: Als Technische Direktorin spielt Barbara Peterson eine Hauptrolle.

„Wir bieten modernste Technik aus einer Hand.“ Barbara Peterson

Immer mehr Autobauer setzen auf den sogenannten integrierten Lackierprozess (Integrated Paint Process, IPP).

30 % weniger Energieverbrauch, 43 % weniger CO2-Emission, 7 % weniger flüchtige organische Verbindungen, 40 % Produktivitätssteigerung (Quelle: www.jot-oberflaeche.de)

Dr. Giannoula Avgenaki leitet bei Wörwag Projekte rund um den integrierten Lackierprozess (Integrated Paint-Process, IPP).

Dr. Giannoula Avgenaki leitet seit Januar 2013 bei Wörwag Projekte rund um den integrierten Lackierprozess (Integrated Paint- Process, IPP). Die Diplom-Chemikerin liebt Pionierarbeit. „Keine Frage: Wer morgen noch mitspielen will, muss den IPP beherrschen“, sagt sie. „Ich finde es toll, an wegweisenden Produkten zu arbeiten.“

Integrierter Lackierprozess

Die Zukunft gehört der füllerlosen Lackierung. Immer mehr Autobauer setzen auf den sogenannten integrierten Lackierprozess (Integrated Paint Process, IPP). Hierbei werden die Funktionen der Füllerschicht durch ein innovatives Basislacksystem übernommen. Die als „Base 1“ und „Base 2“ bezeichneten Wasserbasislacke werden nass-in-nass mit Zwischenablüftzeiten von bis zu fünf Minuten appliziert. Gegenüber dem Standardprozess entfällt komplett die Trocknung des Füllers im Ofen bei ca. 160 °C.

Der Vorteil: kürzere Lackierzeit, deutlich niedrigerer Energieverbrauch, weniger Emissionen und höhere Produktivität. Die Qualifikation zum IPP-Serienlieferanten der großen Hersteller erfordert allerdings einen hohen Entwicklungsaufwand. Der ausreichende Schutz vor UV-Licht, Steinschlag und Korrosion ist im Rahmen der technologischen Prüfungen nachzuweisen.

Neben diesen werden zur Laborfreigabe auch applikationstechnische Anforderungen bei den geforderten Schichtdicken geprüft. Durch erste Betriebsversuche an der Lackierlinie des Verwenders wird die Leistungsfähigkeit dieser Basislack-Technologie bewiesen. Bei BMW in Tiexi (China) hat Wörwag mit der Farbe „Valencia Orange“ die Validierung bestanden. Bis 2015 sollen fünf weitere Lacke folgen.

Text: Michael Thiem

Fotos: Laurent Burst, Boris Schmalenberger