Der Pulverlack-Klarlack W845 hochglänzend und W847 stumpfmatt ist seit mehr als 15 Jahren in der Fahrradindustrie im Einsatz.
Die Wasserlack-Einbrenngrundierung ist seit Anfang 2015 auf dem Markt. Der Kunde hat die Wahl zwischen einer Hydroeinbrenngrundierung, die kombinierbar mit dem auf dem Markt befindlichen Lacksystem der Marktbegleiter ist, oder er wählt eine Kombination aus Pulverlackgrundierung mit flüssigem Basislack, die mit Acrylpulver-Klarlack überlackiert ist.
Möglich ist auch die Kombination im Zweischicht- Aufbau Pulverlack W898 Grundierung und Basecoat in einem Produkt überlackiert mit farblosem Acrylpulverlack. Das System aus Grundierung, Basecoat und Klarlack schützt wie ein Panzer.
„Im Einbrennverhalten bei niedrigen Temperaturen ist unser Klarlack Marktführer“, unterstreicht Bollinger.
Während der Branchenstandard beim Einbrennen 170 Grad Celsius beträgt, reichen dem Acryllack aus Zuffenhausen 140 (hochglänzend) beziehungsweise 150 (matt) Grad.
Das spart nicht nur Energie, sondern lässt den Radherstellern auch mehr Flexibilität etwa beim frühzeitigen Anbringen der Dekoraufkleber. Durch die gute Abdeckung der Untergründe und dem glatten Verlauf sowohl der Grundierung als auch der Basislacke lassen sich die Unterlackdekore leicht und blasenfrei aufbringen.
Wie der niederländische Fahrradkonzern Accell setzt auch die Firma Hermann Hartje aus Hoya in Niedersachsen auf das Wörwag- System, das dem Verwender die Wahl zwischen drei Grundierungen (schwarz, weiß, grau) und zwei Klarlacken lässt. Neben Robustheit und Flexibilität glänzt das Produkt durch universelle Kompatibilität.
„Wer unsere Grundierung nimmt, kann seinen bisherigen Basislack problemlos weiterverwenden“, versichert Bollinger.
Der Systemlack kommt primär auf Aluminium oder Chrom-Molybdän-Legierungen zum Einsatz.
Aber auch zu Titan, aus dem exklusive Manufakturen ihre Räder fertigen, würde er passen. Titan bildet an der Oberfläche eine feste Oxidschicht, die vor weiterer Korrosion schützt. Es ist fast so fest wie Stahl, wiegt aber vierzig Prozent weniger. Auf steilen Anstiegen würde sich Bollinger einen Rahmen aus diesem Metall manchmal sicher wünschen …
Thorsten Bolliger
ist als Marktmanager überzeugt, dass der Fahrradboom anhält. Zum Rohstoff Titan, den anspruchsvolle Radmanufakturen vor allem für sogenannte Hardtail-Rahmen (ungefedert) verwenden, nennt Bollinger spontan drei Eigenschaften: „Leicht, hochfest – und teuer.“
Fotos: Frederik Laux; Lapierre